Held im Hintergrund: Sandro Brislinger – Waffen-Flüsterer der DSV Biathleten

Drei Medaillen bei der Biathlon-WM 2023 in Oberhof, Arnd Peiffer wird 2011 im sibirischen Chanty-Mansijsk Weltmeister im Sprint, Michael Greis wird 2006 in Turin dreifacher Olympiasieger – was haben all diese Ereignisse gemeinsam? 🤓 Einen Helden im Hintergrund, der zu den größten Erfolgen deutscher Biathleten beigetragen hat: Sandro – „Brisi“ – Brislinger. 🦸‍♂️ Der Waffentechniker des DSV-Biathlon Teams perfektioniert nun seit bald drei Jahrzehnten die Gewehre fast aller deutschen Biathleten. Wir werfen einen Blick auf Sandro Brislinger und seine Meisterwerke und klären Fragen wie: Worauf kommt es bei dem Bau von Biathlongewehren an? Was macht jede Waffe zum Unikat? Und welche Momente sind Brislinger im Laufe seiner Karriere besonders in Erinnerung geblieben? 👀

Ein Meister seines Fachs: Sandro Brislinger

Brisi, heute Oberstabsfeldwebel in der Bundeswehrkaserne am Rennsteig, begann seine Karriere in Suhl. Dort lernte er von 1991 bis 1995 das Handwerk des Büchsenmachers. Seine ursprüngliche Ambition war der Bau exklusiver Jagdwaffen, doch eine Anfrage aus Oberhof brachte ihn auf einen neuen, aufregenden Weg: den Bau von Biathlongewehren. 😎 Seit 1995 ist Brieslinger untrennbar mit dem Bundeswehrstützpunkt in Oberhof verbunden und trägt maßgeblich zum Erfolg der deutschen Biathleten bei. 🫡 💪

Seine Kundenliste spiegelt Biathlon Prominenz

Brislingers Arbeit hat viele deutsche Biathlon-Legenden unterstützt, darunter Sven Fischer (wikipedia), Arnd Peiffer, Magdalena Neuner (wikipedia) und Laura Dahlmeier (wikipedia). Unzählige ihrer Medaillen und Titel gewannen sie mit Gewehren, die in Brislingers Werkstatt entstanden sind. 💪 Brisi ist für viele Biathleten eine konstante Anlaufstelle, wenn es darum geht die Leistungen am Schießstand zu verbessern. Einige kommen oft extra nach Oberhof, um ihre Gewehre gemeinsam mit Brislinger anzupassen.

Von der Werkstatt zum Weltcup – Wie entsteht ein Biathlongewehr?

Brislingers Arbeit beginnt oft in seiner Werkstatt, wo er in Absprache mit den Trainern die Grundlagen für die individuellen Schäfte der Athleten legt. „Meine Aufgaben sind es, für den Sportler einen exklusiven Schaft zu bauen, das System zu modifizieren, die Munition auszusuchen und die Läufe zu testen,“ erklärt Brislinger. Er passt jedes Detail an – von der Visierlinie bis zur Schaftlänge – um sicherzustellen, dass das Gewehr perfekt auf die körperlichen und technischen Bedürfnisse des Athleten eingestellt ist. 🙌 Es ist eine präzise Handwerkskunst, die von der Liebe zum Detail lebt: Denn von der Größe des Sportlers über die Schulterbreite bis hin zur Form der Wangenknochen müssen alle Einflussfaktoren beim Bau der Waffe berücksichtigt werden.

Ein besonders herausforderndes Projekt war der Schaft für Michael Greis im Jahr 2005. „Michael Greis ist ein sehr guter Freund von mir und ein großer Pedant, was den Waffenbau angeht,“ erinnert sich Brisi. Die beiden haben lange gemeinsam herumgetüftelt: Normalerweise benötigt Brislinger für einen normalen Schaft rund 80-100 Stunden, bei diesem dauerte es an die 120 Stunden. 🫣 Doch die Arbeit hatte sich definitiv gelohnt: Die ständige Feinabstimmung und das zahlreiche Testschießen führten zu einem maßgeschneiderten Gewehr, das Greis half, dreifacher Olympiasieger zu werden. 🤩 🥇

Maßarbeit statt Massenproduktion

In einer Welt in der Massenproduktion und industrielle Effizienz oft im Vordergrund stehen, bleibt Brislingers Ansatz handwerklich und individuell. 😎 „Es gibt keine Firmen, die sich mit diesem speziellen Waffenbau, der auf den jeweiligen Sportler abgestimmt ist, beschäftigen, weil das einfach sehr unwirtschaftlich wäre,“ sagt Brislinger. Stattdessen widmet er bis zu 100 Stunden, um aus einem Stück Nussbaumholz einen Schaft zu formen, der sowohl für den Athleten als auch für ihn selbst das Optimum darstellt. Gleichzeitig bedeutet dies, dass Brisi auch Ersatzteile selbst herstellen muss. Damit er stets auf mögliche Reparaturen am Schaft oder Gewehr vorbereitet ist, produziert er Kleinteile rechtzeitig für den Winter vor. 🤓

Ein herausragendes Beispiel für Brislingers Fähigkeit, die Schießleistung der Athleten durch den detaillierten Anpassungsprozess des perfekten Schaft zu verbessern, ist Arnd Peiffer. Nachdem Peiffer seinen ersten Schaft von Brislinger erhielt, verbesserte sich seine Schießleistung direkt um 7% – und da folgte noch viel mehr! 😉

👉 Eine perfekt eingestellte Waffe ist ein Baustein deutscher Medaillenträume: Keine Medaille ohne „Brisi“ (sportschau) 🙌

Gänsehautmomente à la Brisi

Die Erfolge der Athleten, die mit Brislingers Gewehren antreten, sind für ihn eine besondere Belohnung: „Wenn man sieht, wie viel Kleinarbeit in den Schäften steckt und ein paar Monate später wird der Athlet Weltmeister, dann macht einen das unheimlich stolz,“ sagt Sandro Brislinger. 🥹 Diese Erfolge sind nicht nur das Ergebnis technischer Präzision, sondern auch des unermüdlichen Engagements und der Leidenschaft, die er in jedes Gewehr steckt. 👏

Eine Anekdote bleibt Brisi besonders in Erinnerung: „Arnd Peiffer werde ich nie vergessen. Da habe ich dann an einem Männertag, an dem Freitag danach, und an dem Samstag, Sonntag seinen Schaft gebaut, weil er bei der Bundespolizei Ausbildung war und keine Zeit hatte in der Woche zu kommen. Der damalige Bundestrainer Frank Ulrich hat uns mit Essen versorgt und wir haben zu dritt in diesen 3 oder 4 Tagen seinen Schaft gebaut. Ein paar Monate später wird er dann Weltmeister im Sprint. Das sind so Sachen, da kriegt man Gänsehaut, weil man weiß, wie viel Zeit und Individualität in diesem Schaft und in dieser Arbeit steckt. Das macht einen dann schon unheimlich stolz, wenn man weiß, dass sich diese Arbeit so dermaßen niederschlägt.“ 🥹 🤩

Blick in die Zukunft

Für Brislinger beginnt die stressigste Zeit im Jahr nach Saisonende, also meist ab April. Dann wollen viele Athleten neue Schäfte für die kommende Saison und am besten bereits zum Trainingsbeginn Anfang Mai mit dem neuen Material starten. Dies erfordert intensive Vorbereitungen, weshalb Brislinger oft schon im Vorfeld – also im Februar und März – dafür Vorkehrungen trifft. Meist wird sich auch schon im Jahr davor mit den Trainern abgestimmt, sodass Brislinger rechtzeitig mit dem Bau des Schaft beginnen kann. Gegen Ende des Sommers (September/ Oktober) ist Brislinger vor allem mit Munitionstests beschäftigt. Sobald die Athleten dann mit der Schneevorbereitung anfangen, gilt es für Brisi etwaige Reparaturen und letzte kleine Änderungen vorzunehmen. Außerdem muss er Kleinteile für den Schaft-Bau im Frühjahr vorproduzieren, damit diese schon wieder zur Verfügung stehen. Eines steht fest: Langweilig wird Brislinger über das Jahr verteilt nie. 😉 🫡

Seine Hingabe und handwerkliche Präzision machen ihn zu einem Architekten des Erfolgs für viele der größten Biathleten Deutschlands. Auch im aktuellen Weltcup-Kader sind Brislingers Schäfte zahlreich vertreten: Unter anderem schießen auch unsere Spitzen-Schützen Vanessa Voigt und Justus Strelow mit Brislinger-Gewehren. 🫡 💪 Und während die Athleten um Medaillen kämpfen, bleibt Brislinger selbst der ruhige, unermüdliche Held im Hintergrund, der sich einen unersetzlichen Platz im deutschen Biathlon erarbeitet hat. 🦸‍♂️

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Vielen Dank an TQ für die Umsetzung!

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