Die 73. Vierschanzentournee brachte jede Menge Emotionen – auf den Schanzen und bei den Fans. 🥹 Doch trotz packender Wettkämpfe und großem Zuschauerandrang konnten unsere DSV-Adler nicht ganz an ihre eigenen Erwartungen anknüpfen. 🫣 Lassen wir die Tournee noch einmal Revue passieren, bevor der Fokus wieder auf dem Weltcup und nicht zuletzt der kommenden WM in Trondheim liegt. 😎
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Schweizer Deschwanden war Podest-Außenseiter
Der Schweizer Gregor Deschwanden 🇨🇭 verfügt nach der 73. Vierschanzentournee über ein Alleinstellungsmerkmal. Denn dem 33-Jährigen gelang bei den vier Wettbewerben zwischen Oberstdorf und Bischofshofen das Kunststück, einen Platz auf dem Podest zu ergattern. Deschwanden wurde beim Neujahrs-Springen in Garmisch-Partenkirchen Zweiter. Und damit war er der einzige Nicht-Österreicher, der bei dieser Tournee in die Dominanz der Co-Gastgeber aus der Alpenrepublik auf den Podien einbrechen konnte. 🤯
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Österreichs Adler auf Höhenflug
Am Ende holten die rot-weiß-roten Adler 🇦🇹 nicht nur 15 der 16 möglichen Podestplätze, sondern siegten in der Reihenfolge Daniel Tschofenig vor Jan Hörl und Stefan Kraft auch in der Gesamtwertung dreifach. Eine überragende Mannschaftsleistung, die es zuvor allerdings schon gegeben hatte. Bereits bei der dritten Tourneeauflage 1955 hatten die Finnen einen Dreifachsieg gefeiert. Die Namen der Sieger kennen heute nur noch Experten 🤓 : Hemmo Silvennoinen hatte sich da vor seinen Landsleuten Eino Kirjonen und Aulis Kallakorpi in die Siegerliste eingetragen. Und auch die Österreicher durften sich 1975 beim Tourneeerfolg von Willy Pürstl vor Edi Federer und Karl Schnabl und 2012, als Gregor Schlierenzauer vor Thomas Morgenstern und Andreas Kofler das Gesamtklassement zu seinen Gunsten entschieden hatte, über alle Podestplätze nach Tourneeabschluss freuen.
Daniel Tschofenig: Ein Triumph für die Geschichtsbücher
Schlierenzauer war da Teil einer Ära – zwischen 2009 und 2015 ging der Gesamtsieg sieben Mal in Folge an die Jungs aus Austria. Dann dauerte es 10 Jahre, ehe durch den 22-Jährigen Kärtner Tschofenig wieder ein Gesamterfolg gelang. 🤝 Der gebürtige Villacher, dessen Weltcup-Karriere exakt vier Jahre vor seinem bisher größten Triumph eben in Bischofshofen Fahrt aufgenommen hatte, siegte in einer hochdramatischen Entscheidung hauchzart vor seinen Landsleuten und das mit neuer Rekordpunktzahl, nach acht Wertungsdurchgängen standen für den Freund von Skisprung-Weltmeisterin Alexandria Loutitt 1.194,4 Zähler in den Protokollen. 👏 Loutitt übrigens hatte es sich nicht nehmen lassen, nach dem eigenen Weltcup-Springen in Villach schnell ins Salzburger Land zu düsen, um den Wettkampf der Männer zu verfolgen und gehörte zu den ersten Gratulanten des neuen Champions.
DSV-Adler sprangen den eigenen Erwartungen hinterher
Aus deutscher Sicht gab es in Bischofshofen keinen Grund zu feiern. 🫣 Der Tourneesieg, den das Team nach den überzeugenden Leistungen im ersten Saisontrimester als Ziel ausgegeben hatte, war schon nach den beiden Wettkämpfen in Oberstdorf und Partenkirchen in weite Ferne gerückt, im Lager der DSV-Springer machte sich Ernüchterung breit. Pius Paschke wurde als bester DSV-Adler im Gesamtklassement Sechster – für den Bayern persönlich ein mehr als achtbares Resultat, doch die Erwartungshaltung vor der Tournee war eine andere. Andreas Wellinger hatte schon zum Auftakt in Oberstdorf seine Chancen auf den Gesamterfolg praktisch vergeben, die anderen Springer aus dem Team von Stefan Horngacher waren insgesamt im Kampf um den Titel nicht konkurrenzfähig.
Druck bremst, Lockerheit fliegt
Das lag nicht im Willen, das lag auch nicht an der Einstellung, das lag an Komponenten, die im Leistungssport ausschlaggebend sind. Pünktlich zum ersten Saisonhöhepunkt zeigte die Formkurve der Österreicher steil nach oben, die der Deutschen dagegen eher in die andere Richtung. 😕 Bei den Jungs von Österreichs Cheftrainer Andreas Widhölzl, einst selbst Tourneesieger, spürte man Lockerheit, Gelassenheit, nicht nur die drei Top-Springer vermittelten den Eindruck vom Wissen um die eigene Stärke. Bei den Deutschen dagegen hatte man den Eindruck, dass man den Druck spürte, der auf jedem einzelnen Springer lastete und so ist der Erkenntnis, dass auch Skispringen zum großen Teil Kopfsache ist, wohl nur wenig hinzuzufügen. 🤷
Der Blick auf die Konkurrenz: Wo stehen die anderen Nationen?
Klar wurde aber auch: Deutschland war nicht die einzige Nation, die die 73. Tourneeauflage im geschlagenen Feld beendete. 👀 Polen, Norwegen, Japan, Slowenien – diese vier Länder hatten seit Stefan Krafts Triumph 2015 die Champions gestellt – flogen ebenso hinterher, wie unsere DSV-Adler. Einstige Skisprung-Vorzeigeländer, Finnland oder Tschechien beispielsweise, kämpfen fast schon verzweifelt um den Anschluss an die Weltspitze. 🫣 Und wer sich die Liste der aktuellen Gesamtwertung genauer anschaut, der muss konstatieren, dass Österreich derzeit die mit Abstand erfolgreichsten Sportler stellt. Die routinierten Michael Hayböck oder Manuel Fettner, dazu die jungen Wilden, wie Maximilian Ortner, Junioren-Weltmeister Stephan Embacher oder Markus Müller bilden eine Mixtur aus Erfahrung und Talent, die derzeit weltweit ihresgleichen sucht. Andere Nationen sind derzeit im Umbruch oder können von einer solchen Dichte an Talenten nur träumen.
Eine Tournee, die in Erinnerung bleibt
Die 73. Vierschanzentournee ist Geschichte. Was bleibt, ist die Erinnerung an einen bis zum letzten Sprung dramatischen Kampf um den Gesamtsieg, mehr als 100.000 Zuschauer an den vier Schanzen, fantastische äußere Bedingungen und eine Top-Nation, die alle anderen Bewerber eindeutig in den Schatten stellte. Und aus deutscher Sicht bleibt auch nach der Auflage 2024/25 die Frage unbeantwortet, wann es einem DSV-Springer gelingen kann, den Tournee-Erfolg von Sven Hannawald aus dem Jahr 2002 zu wiederholen. Dass die Sehnsucht bei den Fans nach einem deutschen Gesamtsieg groß ist, hat das enorme Publikumsinteresse jedenfalls deutlich gezeigt. 😉
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